Samstag, 27. März 2010

'The thrill is worth every dollar'

schreibt der Lonely Planet ueber das Skydiven hier. Und tatsaechlich habe ich viel mehr Leute getroffen die hier gesprungen sind als solche die es nicht getan haben.
Als wir in Nelson waren hatte ich meine Angst auch schon hinter mir gelassen und da das Wetter am zweiten Tag noch viel besser als am ersten Tag sein sollte und ich gerne in der Naehe des Abel Tasmans springen wollte, wurde ich am Freitag mittag um 12 in Nelson abgeholt und von Natham, einem ehemaligen Kameraspringer, nach Montueka zur Drop Zone gebracht.

Wir waren eine kleine Gruppe mit 3 Daenen, einem Deutschen und einer englischsprachigen Frau die sicher schon ueber 60 war. Nachdem uns ein bisschen was erzaehlt worden war und wir uns ein Video von Spruengen angeschaut haben mit dem man uns wohl die letzte Angst nehmen wollte, wurde ich mit einem der Daenen und der aelteren Frau fuer den ersten Flieger eingeteilt. Wir gingen in eine groessere Halle um uns die Overalls anzuziehen und danach kam Mike, mein Tandemmaster, und zog mir die Gurte an. Er drueckte mir Muetze und Brille in die Hand und fragte ob ich schon einmal gesprungen sei und solche Dinge. ‘Komm mal mit’ meinte er und schon waren wir auf dem Weg zum Flieger. Er nannte mir die Dinge die ich zu tun hatte und schon standen wir vor der offenen Flugzeugtuer. Der Flieger bestand aus einem kleinen Cockpit und einem kleinen Raum der so breit war, dass gerade mal zwei Leute nebeneinander auf dem mit Teppich ausgelegten Boden sitzen konnten und geschaetzte 3 Meter lang. Er kletterte rein und ich setzte mich auf seine Beine, der Daene kam mit seinem Tandem neben mich und uns gegenueber die aeltere Frau. Dazwischen quetschten sich noch 2 Kameramaenner und schon war die Maschine voll und hob ab. Mit 8 Leuten war es auch schon rammelvoll. Die Aussicht war toll, es war ein sehr warmer Tag mit genug weissen bauschigen Wolken und auf dem Weg nach oben wird versucht einen abzulenken, der Hoehenmesser wird erklaert samt der Landschaft um einen herum.

Erst als der Flieger durch die Wolken flog und immer noch hoeher, wurde mir die Hoehe bewusst. Auf 13000 ft schoben die Kameramaenner die Tuer, nur aus durchsichtigem Kunststoff bestehend, auf und in dem Moment als ich draussen nur weisse Wolken unter uns sah, da wurde mir erstmal etwas flau und ich bekam das Gefuehl, was es bedeutet sich in der Hoehe aus dem Flugzeug zu schmeissen.

Gluecklicherweise waren wir die Letzten und ich konnte nicht hinschauen als die Kameramaenner rauskletterten und sich draussen festhielten und auch nicht als die anderen sprangen und in kleinen Loechern verschwanden.

Als ich dann merkte, dass der Flieger leer war, sagte Mike, an dem ich mittlerweile festhing, dass ich zur Tuer kriechen solle. Und dann sass ich in der Flugzeugtuer, meine Beine baumelten in den Himmel nach unten, ich atmete die kalte Luft und konnte schlecht nach unten schauen. In den Himmel geradeausschauen ging schon besser. Das Gefuehl ist wirklich einmalig und unbeschreiblich. Dann kam der Stoss von hinten und ich kann mich erinnern, dass Flugzeug noch von unten gesehen zu haben und dass wir uns ueberschlugen, durch die Wolken flogen und dann auch schon mit dem Bauch nach unten und einer extremen Geschwindigkeit nach unten flogen. Durchschnittlich 200 kmh und es kommt einem vor wie im Film wenn die Erde auf einen zurast.

Nach 8000 ft und noch etwa 2 km von der Erde entfernt wurde der Fallschirm dann geoeffnet und von dort oben wirkt alles so unreal, dass es nicht mal mehr ein Achterbahngefuehl im Bauch gab. Das kam erst, als wir anfingen ein paar Spins zu machen. Und das ist in der Hoehe allemal besser als Achterbahnfahren. Dort oben ist es so ruhig, dass man sich ganz normal miteinander unterhalten kann, wie in einem Raum. Und die Landschaft von dort oben ist atemberaubend. Der Nationalpark, die Kueste, die Obstplantagen, die Berge…

Man fliegt noch ein paar Minuten und ich sah die anderen unter mir schon landen.

Die anderen nach uns stiegen kurz darauf in den Flieger und nach wenigen Minuten setzten schon deren Kameramaenner mit einer Affengeschwindigkeit zum Landen an. Als wenn ein Typ mit seiner Karre zum Sho-Off angerast kommt und ploetzlich bremst.

Was fuer ein Job, in der Hochsaison springt jemand der dort arbeitet bis zu zwanzig mal am Tag.

Das Gefuehl das man danach bekommt haelt tagelang an.
Und am naechsten Tag ging es weiter nach Greymouth. Dort war es genau so grau wie der Name es schon sagt, aber wir blieben nur eine Nacht und den Abend verbrachten wir dort mit einer Brauereifuehrung und anschliessendem Essen.

2 Kommentare:

  1. ich fasses nich. das wollt ich doch eigentlich machen und da kommst du mir einfach zuvor. ziemlich ungezogen und außerordentlich beneidenswert!!

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  2. und dich anschliessend auf einem zwiebeltuermchen aufspiessen lassen? hehe...

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