Sonntag, 25. April 2010

Tōkyō

Von allen Kulturunterschieden die einem durch das Reisen vor Augen gefuehrt werden, war der Sprung von Fiji nach Tokyo wohl der Heftigste. Von dem kleinen Inselstaat mit seinen relaxten Einwohnern von denen die Meisten ein ziemlich einfaches Leben fuehren, hin zu der ca. 8,5 Millionenstadt (abgesehen von den insgesamt mehr als 34 Mio Menschen in der Region), mit vielen Skyscrapern, Hightech und rohem Fisch & Fleisch. Und vor allem den schlechten Englischkentnissen des Durchschnittsjapaners.
Mein 'Point it' Imagedictionary hat mir schon ein bisschen weitergeholfen.
Vulkanverursacht bin ich immer noch alleine am Reisen und die enttaeuschte Vorfreude hat mir etwas die Energie geraubt und ich hab mich einfach mal treiben lassen die letzten Tage. Nachdem ich das U-Bahnsystem einigermassen verstanden habe war ich schon ganz froh und bin fast jeden Tag in einen anderen Stadtteil gefahren. Hab mich darueber gewundert wie wenig Nichtasiaten in manchen Teilen unterwegs sind, hab mich beglotzen lassen und hab die Innereien mancher Geschaefte bestaunt wie ein kleines Kind das im Candyland steht. Und die Japaner lieben bunt!

Die Toiletten hier im Hostel sind vollgestopft mit Hello Kitty und Manga, japanischen Faechern und Postern, die Durchschnittstoilette ist ausgestattet mit allen moeglichen Duschschikanen und eingebautem Foehn sowie Spuelung nachahmenden Geraeuschen in dem Falle das man etwas uebertoenen moechte.
Man gewoehnt sich an alles.

Ich versuche mich nicht zu viel in Malls aufzuhalten, mein Ruecken schmerzte schon vom Rucksacktragen als ich ankam - es ist zu verfuehrerisch. Das Hostel in dem ich die Woche gewohnt habe ist klein und sehr schoen und gemuetlich, etwas ausserhalb dem ganzen Trubel, aber nahe der Metro und nicht wirklich ab vom Schuss.

Heute Nacht nehme ich den Nachtbus nach Kyoto was etwa 7 Stunden dauert. Den Wochenanfang werde ich dort verbringen und Mitte der Woche dann entweder mit Bus oder Shinkansen, dem Hochgeschwindigkeitszug, zurueckfahren.

Die Kirschblueten sind fast verblueht, was Schade ist, weil Japan so bekannt fuer die Kirschbluetenzeit ist. Der Sprung von >30 Grad auf 15 - 25 Grad (es schwankt hier ziemlich) war auch sowas wie ein Temperaturschock fuer mich, aber dafuer ist hier endlich Fruehling. Von allen Jahreszeiten die ich bisher auf der Reise erlebt habe, fehlt einzig und allein der Winter. Das blieb mir dann dieses Kalenderjahr zum Glueck erspart. Nicht ohne Absicht...

2 Kommentare:

  1. Ich wünsche mir so sehr das ich dir den Weg zur Mama-San erklären könnte. Ein Loch in der Wand mit 10 Sitzplätze. Da habe ich ein von meinem Top5 Mahlzeiten des Lebens geniessen dürfen, nach der Bestellung "wir hätten gern das, was Sie empfehlen Mama-San". Die anderen Gäste haben uns der Reihe nach gefragt ob Sie mit uns sprechen dürfen (ging bedingt, da Englischkenntnisse nicht vorhanden waren) zu Saké-proben eingeladen. Memorable evening. Und bitte tokyu hands lieb grüßen von mir.
    Lisa

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  2. Oh, toll. Schade, dass du die geographischen Angaben nicht mehr im Kopf hast. Aber die Japaner sind in ihrem eigenen Land immer noch die allerliebsten Menschen!

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