Samstag, 17. April 2010

Halbtageszensur und Suedseeinselleben

Da mache ich mir die Muehe und lass den Strand hinten rechts hinter mir liegen und schreib auf meinen Blog der auf Fiji fast nie zu erreichen war (genau wie ueberhaupt alle Bloggerseiten) und in dem Moment wo ich den Post veroeffentliche, faellt die Seite wieder aus und alles war umsonst.
Da musste ich direkt wieder an den Strand zurueck.

Und jetzt sind die wunderbaren Tage auch schon um.
Mit dem Bula Combo Pass war ich 7 Tage/ 6 Naechte auf den Yasawa Inseln noerdlich der Hauptinsel. Das machen die meisten die dort hinreisen und das sind nicht wie man annehmen moechte Honeymooner. Die meisten sind eher Backpacker die in Australien oder Neuseeland oder beiden Laender unterwegs sind und sich die Muehe machen um nach Fiji zu fliegen.
Die Inseln dort sind sehr schoen und wenn man den Pass kauft, dann sind da saemtliche Uebernachtungen samt Essen und Faehrfahrten mit inbegriffen. In manchen Resorts muss man noch etwas drauflegen, aber meistens ist das Essen dann besonders gut (oder auch besonders schlecht).

Man steigt also auf die Faehre, bucht sich eine Unterkunft und steigt an der Stelle vor der Insel in ein kleines Boot um das einen dann an Land bringt. Dort wird man mit Klampfen und Ukulelen und allerlei Gesang begruesst und das Gepaeck wird auch immer direkt fuer einen getragen. Das macht das 'von-Insel-zu-Insel-ziehen' viel weniger beschwerlich, auch wenn ich sowieso die Haelfte am Festland gelassen hab.
Und je nachdem ob man am naechsten oder uebernaechsten Tag oder ueberhaupt nochmal weiter nach Norden oder Sueden faehrt, wartet man dann die entsprechende Zeit fuer die Faehre ab. Auf den Inseln gibt es allerlei Aktivitaeten von Dorfbesuchen ueber Muschel- und Kokosnussschmuck basteln bis hin zu Treks oder Fisch- bzw. Schnorcheltrips. Irgendwie muss man ja die Zeit totschlagen.
Achja, einen Trip zur Insel auf der 'Cast Away' gedreht wurde, kann man auch machen.

Und das Wetter war fantastisch.
Abends werden von den Einheimischen die im Resort arbeiten manchmal Taenze aufgefuehrt die sie zu ziemlich eindrucksvoller Tanzmusik mit mit Kokosoel eingecremten Oberkoerpern und in Hularoeckchen vorfuehren. Ueberhaupt sind die Fijis ziemlich musikalisch und man wundert sich wie die Maenner ueberhaupt so hoch und dann auch noch mehrstimmig singen koennen.
Die Musik gehoert einfach dazu und sie spielen ganz oft, vor allem waehrend man selber am Essen war oder abends beim Kava trinken.

Kava schmeckt wie Schlamm mit Wasser angemischt, wird eigentlich aus einer zu Pulver verstampften Wurzel mit Wasser gemixt und aus Kokosnussschale getrunken. Manchmal macht es den Mund taubt und wenn man so viel trinkt wie die Fijis wird man ganz ruhig und relaxt. Das Gras des Suedpazifiks quasi.

Es laesst sich also ganz gut aushalten dort.
Die Fische und alles was man beim Schnorcheln so zu sehen bekommt, das fand ich nochmal viel eindrucksvoller, bunter und exotischer als am Great Barrier Reef. Das sagen auch die Taucher die dorthin fahren und es war wirklich so wie man es sich vorstellt. Tuerkisfarbenes Wasser und knallbunte Fische in Scharen um einen herum. Und die kleinen Haie kommen der Kueste auch sehr nahe.
Und ueberall die vielen Blueten. Auf Fiji wachsen wie auch in Indonesien die schoenen Frangipanis, auch die kleinere Art. Und fast jeder Fiji hat sie im Haar stecken, oder irgendwas anderes bluetenmaessiges. Dort ist es naemlich sowas wie der Ehering. Hinter dem rechten Ohr bedeutet es 'verheiratet' und hinter das linke Ohr gesteckt bedeutet es 'Single'.

Wieder auf dem Festland bin ich noch 2 Naechte an die Suedkueste gefahren, dort gab es ein kleines Budgetresort, umgeben von quasi nichts und direkt am Strand. Es war so schoen gelassen und entspannt dort, dass ich irgendwann nicht mehr wusste ob ich bei meinem 4. oder 5. Buch seit Fiji war.

Hingefahren bin ich mit einem lokalen Bus und das erinnert einen ein bisschen an Suedostasien, obwohl ich den Standard noch etwas hoeher empfinde. Zurueck ging es dann in einem Minivan, der auch sowas wie ein lokaler Bus war, dafuer mit Kamikazefahrer. Das schien niemanden zu stoeren, auch nicht wenn entgegenkommende Autos dem Minivan schon ziemlich dicht in die Augen schauten waehrend der seelenruhig ganze Kurzschlangen an Autos auf der Gegenspur ueberholte.

Und jetzt ist Fiji auch schon wieder rum, ich hocke nach dem Flug heute morgen zurueck nach Sydney jetzt 10 Stunden hier und warte auf den Anschlussflug nach Tokyo. Mein Visum um in die Stadt zu fahren haette ich noch, aber die letzte Nacht war kuerzer als 3 Stunden Schlaf und ich hatte keine Lust mich irgendwie von der Stelle zu bewegen.

Jetzt werde ich ab morgen erstmal alleine in Japan sein, was nicht gerade meine Traumvorstellung vom Reisen dort ist, aber von Deutschland oder Skandinavien bewegt sich gerade kein Flieger weg und somit bleibt mir erstmal nichts anderes uebrig. Aber es ist ja nicht das erste Land in das ich ohne viel Ahnung alleine fliege. Und immerhin hab ich die ersten zweit Uebernachtungen gebucht. Das beruhigt mich ungemein. Wenn jetzt nicht wieder die Quotenkinder in der Reihe vor mir sitzen - wie schon auf dem Weg hierher - dann waere das doch schon ein fast perfekter Start in der kalten noerdlichen Hemisphaere. Brrrrr...

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