So, da ich wieder mal schoen hinterherhinke mit dem Schreiben werde ich das jetzt direkt mal angehen bevor mein naechster Flug heute abend schon geht.
In Ubud waren wir ganze 10 Naechte. Wir, das war ein niederlaendisches Maedel die ich auf dem Weg dorthin kennengelernt habe und ich. Wir hatten zusammen einen Bungalow und haben sind meiste Zeit zusammengewesen. Wir haben viel geschlafen, ich glaube es liegt am Klima. Abends waren wir zwischen 22 und 23 Uhr im Bett und ich hab meistens bis zu 10 oder 11 Stunden geschlafen. Trotz der Regenzeit war es in Ubud relativ trocken, dafuer schwuel und sehr heiss. Anzusehen gibt es in der Gegend viel, z.b. den Monkey Forest Park der wie ein kleiner Dschungel aufgebaut ist mit alten Statuen und voller Lianen und ganz viel Gruen. Darin hausen eine Menge Affen und das war es auch schon, aber es sieht alles so ein klein bisschen maerchenhaft aus - typisch Bali.
Dann sind wir einen Tag mit einem Fahrer zum Kintamanivulkan gefahren, haben uns saemtliche Tempel angeschaut und sonstige touristische Dinge unternommen. Weniger touristisch war dann der Silberschmiedkurs den wir in Ubud gemacht haben. Gluecklicherweise waren wir nur zu zweit, es werden maximal 4 Teilnehmer genommen, aber zu zweit hat man einfach bessere Chancen in den 3 Stunden mehr zu schaffen. Es hat ziemlich Spass gemacht und am liebsten haette ich direkt einen Tageskurs gemacht, aber sowas gibt es leider nicht. Oder wie in Indien wo man das angeblich mehrere Tage machen kann.
Der Kurs kostet etwa 14 Euro inklusive 5 Gramm Silber. Fuer jedes weitere Gramm bezahlt man hier 7000 Rupien was etwa bisschen mehr als 50 Cent sind. Dann kann man sich gut ausrechnen wieviel hier mit Schmuck verdient werden kann. Und Ubud platzt aus allen Naehten vor Laeden. Allerdings eher weniger die wirklich schoene Dinge haben...
Ausserdem haben wir einen Tag eine Kremierung erlebt. So wird es jedenfalls genannt und zwar wird dabei erst einmal vor dem Haus des Toten - der allerdings schon etwa 4 Wochen tot ist - eine Zeremonie abgehalten mit viel buddhistischen Gesten und Braeuchen und einer Art grosser Schrein aus Papier mit viel goldenem Klimmbimm und einem grossen schwarzen Holzbullen der reich verziert ist.
Erst dachten wir der Koerper des Toten sei in dem Bullen. Dann sagte man uns, dass der Koerper woanders aufbewahrt wuerde. Spaeter erzaehlte man uns, dass der Tote schon vorher verbrannt wuerde.
Es kamen immer mehr Menschen hinzu bis eine grosse Ansammlung entstanden war. Jemand - ich nehme an der Sohn des Toten - musste sich auf den Toten setzen und ein paar Maenner nahmen den Bullen der auf einer Art Bambusgestell befestigt war auf die Schultern und ein paar andere nahmen dern Schrein. An dem auch ein totes Huhn hing. Naja, Hauptsache geschmueckt und vollbehangen.
Frauen versuchten auf der Strasse alles moegliche den paar Touristen zu verkaufen. Vor allem Sarongs die man auf dem Friedhof tragen muesse sonst komme man nicht rein und dort vor Ort wuerden sie 150.000 Rupien (11,60 Euro) kosten. Man laesst sich hier schon ziemlich viel einfallen um den Verkauf anzukurbeln...
Dann wurde der Schrein auf der Strasse mehrmal gedreht um symbolisch alle weltlichen Dinge oder schlechten Geister abzuwimmeln (jedenfalls hab ich sowas gelesen) bevor es Richtung Friedhof ging. Die Maenner mit dem Bullen auf den Schultern liefen im Takt der Trommeln und haben zwischendurch immer eine Art Bullenreiten fuer den Jungen auf dem Tier gemacht. Der konnte sich kaum halten und alle liefen dem Zug hinterher zum Friedhof. Die Stimmung war ausgelassen und froehlich, zwischendrin immer ein paar Touristen und die indonesischen Maenner hielten sich immer zu zweit oder zu dritt an den Haenden. Wieso weiss ich nicht.
Auf dem Friedhof gab es dann noch zig Zeremonien, der Bueffel aus Holz wurde geoeffnet und alles moegliche dort hineingelegt und am Ende wurde das Ganze angezuendet genauso wie hinterher der Schrein.
Und dann brannte alles lichterloh und die Menschen gingen langsam wieder. Das war's dann auch schon und auch eher unspektakulaer, aber der Zug zum Friedhof war schon beeindruckend mit den Massen an Menschen und dem Getrommel.
Nach 10 Tagen in Ubud nahmen wir dann den Bus nach Padangbai. Unser Ziel war eine der Giliinseln, aber wir wollten die Tour nicht auf einmal machen und durchweg buchen, sondern auf eigene Faust. Padangbai war unspektakulaer, es liegt an der Ostkueste von Bali von wo aus die Faehre nach Lombok geht.
Auf der Fahrt jedenfalls haben wir eine andere Niederlaenderin kennengelernt, mit der wir spaeter auch auf die Gilis gefahren sind. Und jetzt kann ich wohl mit gutem Gewissen sagen, dass ich - falls ich jemals im Leben nochmal einen CV schreiben muss - neben "Niederlaendisch" wieder "fliessend" schreiben werde!
Freitag, 5. Februar 2010
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